Samstag, 1. November 2014

Die Schowgruppe näht ihre Kostüme teilweise selbst. Pressefoto
Fans der japanischen Popkultur werden bald wieder in Scharen zum Schulzentrum Vogelsang in Solingen strömen: Denn am 8. und 9. November findet die große Animanga-Convention Yukon statt – und das bereits zum sechsten Mal. Die Showgruppe D.A.N.G.O. war von Anfang an dabei.

Die 18 Mitglieder kommen aus unterschiedlichen Städten Nordrhein-Westfalens – wie aus dem Ruhrgebiet oder dem Münsterland. „Wir proben in Bochum und Essen alle zwei Wochen. Man muss sehr engagiert sein und mit wenig Schlaf auskommen können“, erzählt Nathalie Hoffmann (22). Die Solingerin studiert Sozialwissenschaften an der Universität Düsseldorf und macht in der Gruppe seit vier Jahren mit. Vor fünf Jahren gründete Dirk Neugebauer die Truppe während seines Freiwilligen Sozialen Jahres in Bochum. „Man könnte uns auch als Musicalgruppe bezeichnen“, so Nathalie. Denn D.A.N.G.O füllen ihr etwa 90-minütiges Programm mit Schauspiel, Tanz und Gesang. „Es gibt jedes Jahr eine neue Show, bei der wir in Rollen aus bekannten Mangas und Animes schlüpfen“, erzählt Isabelle Sinowenka (23), Biologiestudentin in Düsseldorf.

Aber nicht nur Animanga-Figuren tauchen auf. „In unserem neuen Stück ,Und bitte!’, das auf der Yukon Premiere feiert, wird das Publikum auch Disney-Figuren entdecken können“, sagt Isabelle. Sie stellt Aurora dar. So heißt Dornröschen im Film von 1959, der auf der französischen Geschichte „Die schlafende Schöne im Wald“ (um 1697) beruht. Die Stücke basieren auf bekannten Storys und werden von D.A.N.G.O weiter entwickelt. „Unser Regisseur Maurizio Onano hat unser neues Stück aber selbst geschrieben“, sagt Nathalie. „Und Bitte! “ handelt von Haruhi Suzumiya, einem melancholischen Mädchen, das zur Aufheiterung ein eigenes Musical auf die Beine stellen will. Eine Gruppe von Schülern will ihr helfen. Denn was Haruhi sich in den Kopf setzt, wird unwiderruflich geschehen. Dann verwandelt sich die ganze Welt in ein Musical. Das Geld für das Stück beschaffen sich die jungen Leute von der skrupellosen Cruella de Vil (101 Dalmatiner). Die Katastrophe ist perfekt, als sich gleich zwei Disney-Prinzessinnen um die Hauptrolle streiten. „Verarbeitet werden drei bekannte Mangas und Märchen“, erzählt Nathalie. Dazu gehören: „Die Melancholie der Haruhi“, „Disney’s Dornröschen“ und „Disney’s Die Schöne und das Biest“.

"Und bitte!" lautet der Titel des neuen Stücks.
D.A.N.G.O machen fast alles selbst. Nathalie: „Wir haben Talente in unserer Gruppe, die unsere Kostüme nähen. Für das neue Stück tragen allerdings fünf Figuren die gleiche Schuluniform. In so einem Fall bestellen wir auch mal was, damit es einheitlich aussieht.“ Neben Ausgaben für Kostüme fallen auch Fahrt- und Hotelkosten an. Denn die Showgruppe tritt in ganz Deutschland auf: Sie ist zu sehen auf Animanga Conventions wie der Animagic (Bonn), der Dokomi (Düsseldorf) und der größten Messe, der Connichi (Kassel). Die jungen Leute finanzieren sich über Mitgliedsbeiträge. Zuschüsse kommen außerdem von der „Landesarbeitsgemeinschaft Arbeit Bildung Kultur NRW“ aus Bochum. Der Zusammenhalt ist stark. „Wir sind eine große Freundesgruppe und immer füreinander da“, sagt Isabelle, die damals über den Anime „Sailor Moon – Das Mädchen mit den Zauberkräften“ die japanische Popkultur für sich entdeckte. Interessierte sind aber willkommen. Wer mitmachen möchte – ob als Helfer oder Darsteller – kann an Castings teilnehmen, die regelmäßig stattfinden. „Wir würden uns freuen, wenn wir noch mehr Unterstützung bekommen – sei es auf der Bühne oder Backstage.“

Was der Name D.A.N.G.O bedeutet? „Das wird nicht verraten, denn es ist sehr peinlich. Jeder darf sich selber eine Bedeutung ausdenken“, erklärt Nathalie lachend.

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