Freitag, 13. März 2015

Janine Kunze in Solingen. Foto: Christian Beier
Die Schauspielerin und Moderatorin Janine Kunze hat am Mittwochabend in der Stadtbibliothek Solingen aus ihrem Buch „Geschenkte Wurzeln – Warum ich mit meiner wahren Familie nicht verwandt bin“ gelesen. Der Pflegekinderdienst der Stadt hatte Kunze eingeladen. 

Mit der Veranstaltung wollte die Stadt den 205 Pflegefamilien in Solingen danken. 100 Zuhörer - alles Pflegefamilien und -kinder - kamen zu der Lesung. „Mir ist es wichtig, dass ich nicht für Fans lese, sondern für Gleichgesinnte. Ich möchte den Kindern eine Stimme geben“, berichtete Kunze, die selbst in einer Pflegefamilie aufgewachsen ist. Bekannt wurde die 40-jährige durch ihre Rolle in der Comedyserie „Hausmeister Krause“. Aktuell spielt sie die Staatsanwältin in der Krimiserie „Heldt“ im ZDF.  „Eine Pflegefamilie empfahl mir die Biographie von Frau Kunze. Sie hat mich sehr berührt“, erzählte Claudia Auer, Teamleiterin des Pflegekinderdienstes. Oberbürgermeister Norbert Feith begrüßte Janine Kunze: „Wir haben drei Ziele. Das sind Dank und Anerkennung, Austausch und Begegnung und Erlebnisse. Ich freue mich, dass Frau Kunze aus ihren Erlebnissen berichtet und zeigt, dass man sich nicht für sein Leben schämen muss.“ 

Nachdem die Schauspielerin einige Sequenzen aus ihrem Buch vorgelesen hatte, konnten die Gäste Fragen stellen und von eigenen Erfahrungen berichten. Kunze erzählte davon, dass sie nach Besuchen bei ihrer leiblichen Mutter oft krank wurde. Als sechs Tage altes Baby habe ihre Mutter sie in Pflege gegeben, da sie nicht bereit für ein Kind gewesen sei. Eine Zuhörerin berichtete Ähnliches: „Mein Sohn freut sich eigentlich auf die Besuche zu Hause. Danach geht es ihm aber oft nicht gut.“ Das Verlassen der gewohnten Umgebung ist Kunzes Meinung nach der Grund für diese Symptome. Ein wichtiges Thema des Abends war auch der Nachname. „Ich habe auf meine Schulhefte immer den Namen Kunze geschrieben, nie den meiner leiblichen Eltern. Das gab Probleme in der Schule“, erzählte Janine Kunze. Ihre leibliche Mutter war gegen eine Adoption. Mit 18 Jahren durfte sie dann endlich den Namen Kunze tragen.


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